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Ausdrücke im Zusammenhang mit Homosexualität
H - P
Homophobie
griechisch
Unter Homophobie versteht man die irrationale, weil sachlich durch nichts zu begründende Angst vor homosexuellen Menschen und ihren Lebensweisen. Homophobie fasst die verschiedenen Formen von sozialer Ausgrenzung, Diskriminierung, Nichtwahrnehmung und Gewalt zusammen, mit denen Menschen oftmals auf Grund ihrer homosexuellen Lebensweise konfrontiert sind.
Homophob verhalten sich auch viele Institutionen und gesellschaftliche Subsysteme: Die christlichen Kirchen und die unzähligen Sekten sowie die Politik mit ihren rechtsextremen Parteien (in der Schweiz vor allem die Gotteskrieger-Parteien).
Heterosexualität
griechisch und lateinisch
das normale geschlechtliche Verhältnis zum anderen Geschlecht
Gegensatz: Homosexualität
Homosexualität
[griechisch + lateinisch] Gleichgeschlechtlichkeit, Inversion
im Unterschied zur Heterosexualität die sexuelle Beziehung oder Neigung zum eigenen Geschlecht, im engeren Sinne nur die Homosexualität unter Männern, während die Homosexualität unter Frauen als lesbische Liebe bezeichnet wird. Seit den grundlegenden Untersuchungen des Sexualforschers A. Kinsey Ende der 1940er Jahre ist bekannt, dass etwa 4% aller Männer und 2% aller Frauen ausschliesslich homosexuell sind, der Anteil mit gelegentlichen homosexuellen Kontakten aber wesentlich grösser ist. In der Jugendzeit ist Homosexualität sogar relativ weit verbreitet, nämlich bei etwa 50% aller männlichen und etwa 20% aller weiblichen Jugendlichen.
Kondome
Kondome - gelegentlich auch Pariser, Gummi oder Verhüterli genannt - dienen für gleichgeschlechtliche Paare dem Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie z.B. Aids, Hepatitis, Syphilis oder Gonorrhoe (Tripper).
Masochismus
Der Begriff des Masochismus ist auf den Schriftsteller Leopold von Sacher-Masow (1836-1898) zurückzuführen. Sacher-Masow wurde insbesondere durch den Roman
Venus im Pelz
bekannt.
Beim Masochismus besteht die sexuelle Lust darin, seelisch und/oder körperlich gedemütigt und gequält zu werden.
siehe Sadismus
Narkissos
Narcissus Narziss
in der griechischen Sage schöner Jüngling, Sohn des Flussgotts Kephissos und der Nymphe Leiriope; erwiderte die Liebe der Nymphe Echo nicht und wurde deshalb von den Göttern mit unstillbarer Liebe zu seinem Spiegelbild erfüllt (Narzissmus); von der Erdmutter in eine Blume (Narzisse) verwandelt.
Narzissmus
nach
Narkissos
Autoerotismus
Umkehrung der Triebrichtung des Sexualtriebs auf den eigenen Körper, lustbetonte, sexuell unterlegte Verliebtheit in den eigenen Körper.
Onanie
Unter Selbstbefriedigung, Onanie bzw. Autoerotik, versteht man alle Sexualpraktiken, die ohne Partner zur sexuellen Stimulation oder Befriedigung führen oder führen sollen. Dabei lässt sich diskutieren, ob man das "Sich voreinander befriedigen" unter Sexualpartnern als Selbstbefriedigung oder als Teil des Liebesspiels werten soll. Aber das ist sicherlich, ausser für ein paar Wissenschaftler, ziemlich bedeutungslos.
Die Selbstbefriedigung ist eine völlig normale Spielart der menschlichen Sexualität, die sogar bei sexuell sehr zufriedenen und ausgefüllten Menschen hin und wieder praktiziert wird. Sie dient bei Jugendlichen in der Pubertät der ersten eigenen sexuellen Erfahrung und Befriedigung. Auch bereits kleine Kinder empfinden Lust beim Spielen an ihren eigenen Geschlechtsteilen. Die Selbstbefriedigung hat keinerlei negative gesundheitliche Auswirkungen. Ausschliesslich betrieben besteht allenfalls die Gefahr, allmählich egozentrisch bzw. partnerunfähig zu werden.
Umgangssprache: Wixen, einen runterholen, keulen, rubbeln
Orgasmus
der; griechisch
Höhepunkt der geschlechtlichen Erregung
Wenn es während des Höhepunktes sexueller Erregung (Orgasmus) zum Samenerguss (Ejakulation) kommt, wird Samenflüssigkeit aus der Harnsamenröhre gepresst. Dies geschieht durch kräftige Kontraktionen des Samenleiters, welcher aus einer dicken Schicht glatter Muskulatur besteht und den Samen stossweise hinausbefördert. Zu Beginn der Penisversteifung erscheint an der Urethramündung der Peniseichel ein Sekret (Sehnsuchtstropfen). Die schleimhaltige Flüssigkeit wird von kleinen Drüsen in der Harnsamenröhre gebildet und dient als befeuchtendes Gleitmittel.
Penis
der; lateinisch
Männliches Geschlechtsorgan
Zu den äusseren Geschlechtsorganen werden das Glied (Penis) und der Hodensack (Scrotum), der die beiden Hoden (Testis) enthält, gezählt. Der Peniskopf, die Eichel (Glans penis), setzt sich durch einen Gewebsrand oder Eichelkranz (Corona glandis) vom Schaft ab. In der Mitte des Peniskopfes, der von einer zurückziehbaren Vorhaut geschützt ist, mündet die Harnsamenröhre, die Urin aus der Blase befördert. Bei sexueller Erregung ist sie Teil des Samenleiters.
Umganssprache: Schwanz, Riemen, Latte, Ständer, Bolzen, Schnäbi
Pädophilie
Päderastie
griechisch
Das erotisch-sexuelle Verhältnis zwischen einem erwachsenen Mann und einem etwa 12-18-jährigen männlichen Jugendlichen; zu unterscheiden von der Neigung Erwachsener zu noch nicht geschlechtsreifen Kindern (Pädophilie). Die Päderastie ist eine besondere Form der Homosexualität . In der Antike (wie auch in anderen Kulturkreisen) war die Päderastie auch bei heterosexuellen und verheirateten Männern verbreitet, wobei insbesondere der pädagogische Wert des Verhältnisses zwischen dem Gereiften und dem Reifenden betont wurde (pädagogischer Eros).
Perversion
Das Wort Perversion stammt von dem lateinischen Wort perversus (= umgekehrt, verdreht). Ursprünglich wurden darunter Abweichungen bzw. Ketzereien im Religiösen verstanden. Erst im 19. Jahrhundert wandelte sich die Bedeutung des Begriffs und wurde zunehmend für den Bereich der Sexualität verwendet. Man verstand damals darunter alle von der Norm des normalen Geschlechtsverkehrs abweichende Verhaltensweisen wie: Homosexualität, Onanie, Sodomie u.ä.. Heutzutage wird der Begriff in der Wissenschaft praktisch nicht mehr verwendet, er ist durch den neutralen Begriff der sexuellen Deviation (lat. deviare =abweichen) abgelöst worden.
Im heutigen Sprachgebrauch wird der Begriff pervers zunehmend auch ausserhalb der Sexualität für Meinungen oder Taten verwendet, die als verrückt oder abartig oder schlicht als nicht akzeptabel gelten. Die Einstellung darüber, was eine sexuelle Perversion bzw. Deviation ist, hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte erheblich verändert. Wie fast alle Werte ist auch die Ansicht darüber, was pervers ist, eine Frage gesellschaftlicher Regeln und Werte. Vor hundert Jahren galten viele Sexualpraktiken als pervers, die heute allgemeine Anerkennung besitzen und von vielen Menschen praktiziert werden. So wird z.B. der Mundverkehr (= fellatio oder cunnilingus) in Europa von über 90% der Menschen als normale sexuelle Praktik angesehen und praktiziert. In einer Reihe amerikanischer Bundesstaaten dagegen gilt dieses Tun als pervers und wird als Verbrechen geahndet (naja wen wunderts...)
Pornografie
Solange es das geschriebene Wort, die bildende Kunst und vor allem Film und Fotografie oder Tonträger gibt, wurde darüber gestritten, was Pornografie oder was Kunst ist und was als erlaubt oder als verboten zu gelten hat. Der Begriff der Pornografie entstammt dem Altgriechischen und bedeutet "Darstellung von Huren". Natürlich ist die Einstellung darüber, was Pornografie, was Kunst oder was einfach nur die normale Darstellung von Erotik ist, sehr von den Kulturen, der Bildung der Menschen und der religiösen Einstellung abhängig.

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